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EU schlägt Alarm: Keuchhusten ist zurück


Zehnmal mehr Fälle
EU schlägt Alarm: Keuchhusten ist zurück


Aktualisiert am 10.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Hustende FrauVergrößern des Bildes
Keuchhusten kann auch für Erwachsene gefährlich werden. (Quelle: Cecilie_Arcurs/getty-images-bilder)

Im vergangenen Jahr schnellte die Zahl der Keuchhusten-Infektionen EU-weit in die Höhe. Auch Großbritannien meldet einen massiven Ausbruch.

Im vergangenen Jahr (2023/2024) wurden in der EU und im Europäischen Wirtschaftsraum fast 60.000 Fälle von Keuchhusten gemeldet, berichtet "Euractiv". Zum Vergleich: Im Zeitraum 2021/22 waren es nur rund 6.000. Die Infektionszahlen haben sich also verzehnfacht.

Keuchhusten (medizinisch "Pertussis") gilt als endemische Infektionskrankheit. Sie taucht alle drei bis fünf Jahre in bestimmten Gebieten auf und gilt als eine der ansteckendsten Kinderkrankheiten überhaupt. Sie kann – wie alle vermeintlichen Kinderkrankheiten – auch für Erwachsene sehr gefährlich werden.

  • Mehr zur Ansteckung und dem Verlauf der Krankheit lesen Sie hier.

Sie hat den gleichen Übertragungsweg wie Corona ("Tröpfcheninfektion"), weshalb Experten aktuell davon ausgehen, dass die natürliche Immunisierung durch die gegen SARS-CoV-2 ergriffenen Maßnahmen während der Pandemie ausblieb. Das könnte den derzeitigen massiven Ausbruch erklären.

Was ist Keuchhusten?

Keuchhusten (Pertussis) wird durch Bakterien – meist durch das Bakterium Bordetella pertussis – ausgelöst, ist hoch ansteckend und gehört weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Die Erkrankung beginnt oft mit leichten Erkältungssymptomen, denen nach ein bis zwei Wochen heftige, krampfartige Hustenanfälle folgen, die teils Monate anhalten können.

Das wichtigste Mittel gegen Keuchhusten ist die Impfung. In Deutschland sollten Schwangere und Babys immunisiert werden. Die Ständige Impfkommission empfiehlt Schwangeren eine Impfung im letzten Schwangerschaftsdrittel und für Neugeborene das 2+1-Schema: die ersten beiden Impfungen im Alter von zwei und vier Monaten (zwei Dosen im Abstand von zwei Monaten), die dritte Impfung im Alter von 11 Monaten.

Welche Folgen es haben kann, wenn die rechtzeitigen Impfungen ausbleiben, zeigt sich in den dramatischen Zahlen aus den Niederlanden und Großbritannien. Die Niederlande meldeten im März vier Todesfälle bei Babys, in Großbritannien starben fünf Babys im ersten Quartal dieses Jahres an der Krankheit.

Zahlen schnellen auch in Deutschland in die Höhe

Das Vereinigte Königreich meldet zudem einen massiven Ausbruch der Krankheit. Die Gesundheitsbehörde UKHSA (UK Health Security Agency) teilte mit, dass allein in England – dem größten britischen Landesteil – zwischen Jahresbeginn und Ende März knapp 2.800 Menschen an Keuchhusten erkrankten. Das sind mehr als dreimal so viele wie im gesamten vergangenen Jahr.

Experten hegen noch eine andere Vermutung, was den Ausbruch bedingen könnte: In der Corona-Pandemie hat sich in Teilen der Bevölkerung eine Impfskepsis breitgemacht, die sich auch bei Standardimpfungen wie gegen Keuchhusten durchgeschlagen haben könnte.

Auch in Deutschland steigen die Zahlen stark an. Das Robert Koch-Institut meldet in diesem Jahr bereits 4.180 Fälle. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es im selben Zeitraum 1.446.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides ruft zur Wachsamkeit auf: "Die Impfung ist unser zentrales Instrument, um Leben zu retten und eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern."

Die EU fordert nun die Gesundheitsbehörden ihrer Mitgliedstaaten auf, die Impfprogramme zu verstärken und eine hohe Impfquote zu erreichen und aufrechtzuerhalten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • euractiv: "Keuchhusten: Alarmierender Anstieg der Erkrankungen in der EU" (8.05.2024)
  • RKI: Epidemiologisches Bulletin (08.05.2024)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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